> Bei
Dunkelheit schaltet die Kamera in den
Schwarz/Weiß-Modus. Die Szenerie wird dann mit mehreren
Infrarot-Scheinwerfern ausgeleuchtet.
Ansicht:
Der Blick geht nach Südosten und zeigt die
Abfahrt-Haltestelle in ganzer Länge. An gut besuchten
Öffnungstagen kommt es nicht selten vor, dass hier bis
zu vier Wagentypen aus verschiedenen Städten
bereitstehen, um die zahlreichen Interessenten auf den
ca. 3 km langen Rundkurs oder die Außenstrecke
mitzunehmen. Von den weit mehr als 30 theoretisch
einsetzbaren Museumsfahrzeugen stehen jedoch, aufgrund
regelmäßig notwendiger Wartungsarbeiten, nur etwa zwei
Drittel ständig zur Verfügung. Ihr Einsatz obliegt dem
Fahrdienstleiter, der nach Tageslage entscheiden muss.
Auch die Straßenbahngeschichte soll bei der Auswahl der
Wagen stets für jeden verständlich dargestellt werden.
Das Hannoversche Straßenbahn-Museum ist kein
Schaustellerbetrieb, diese werden nach eigenen Regeln
betrieben. Hier fährt man nach dem Regelwerk der
Landeseisenbahnaufsicht (LEA).
Hinter der Haltestelle präsentiert
sich das alte Kesselhaus, das schon beinahe mit
Bahnhofsflair aufwartet. Auch wenn dieses Gebäude im
Jahre 1898 nicht als ein Bahnhof errichtet wurde, so
diente es unter der Ägide der Britischen Rheinarmee (die
das Gelände zwischen 1945 und 1959 besetzt hielt) auch
als Bahnhof. Hunderte deutscher Arbeiter trafen hier
täglich mit der Bahn ein. In den Anfängen des
Kali-Abbaus waren hier die Großkessel zum Betrieb der
Dampf-Fördermaschine sowie der Stromgeneratoren
installiert. Als die in die Jahre gekommene
Fördermaschine im Jahre 1938 gegen eine elektrisch
betriebene ersetzt und der Strom von externen Quellen
bezogen wurde, waren auch die Kessel obsolet und man hat
das Gebäude von innen signifikant verändert. Zum Zwecke
der Munitionseinlagerung wurden z.B. Zwischendecken
eingezogen und zwischen den Stockwerken verkehrte nun
ein Lastenfahrstuhl. Ehemalige Salzloren wurden zu
'Munitionswagen' umgebaut. Noch heute ist ein solcher
Wagen im Hauptgebäude des Straßenbahn-Museums zu sehen.
Nach vielen Jahren unterschiedlichster Nutzung befinden
sich heute im nördlichen Teil (hier links zu sehen) zwei
große Ausstellungs- und Veranstaltungshallen mit jeweils
gut 530 m² Nutzfläche. Im Süd- und Mitteltrakt sind die
hervorragend ausgestatteten Werkstätten des Museums, mit
Schlosserei, Schreinerei und einer Wagenhalle sowie alle
Sozialräume wie Aufenthaltsraum, Umkleideräume, Duschen
und Toiletten untergebracht. Die Wagenhalle ist über ein
(hier nicht sichtbares) Gleis an das Museumsnetz
angeschlossen.
In der ersten Etage des Südtraktes wurde in einer rund
540 m² großen Halle (hier rechts im Bild) eine
Modellstraßenbahnanlage im Maßstab 1:22,5 (auch bekannt
als LGB-Bahn) in Modul-Bauweise installiert. Auf etwa
150 m Gleislänge könnten hier, dank aufwändiger
digitaler Steuerung, bis zu 100 der liebevoll
handgefertigten Groß-Modelle gleichzeitig in wunderschön
gestalteter Landschaftskulisse unterwegs sein. In den
Nebenräumen befinden sich einige Gästezimmer sowie die
Werkstätten des Modellbau-Teams.
Das Modul-Ensemble zählt schon im Grundausbau zu den
größten Straßenbahn-Modellanlagen Europas und wird sogar
noch zwei- bis dreimal im Jahr um einige Gast-Module
erweitert. An diesen Tagen ist sie auch für die
Museumsbesucher geöffnet. Diese gelangen über das
zentrale Treppenhaus (in der Bildmitte zu sehen) in die
Modellbahnhalle.